Die französische Autorin Anne Garréta, Mitglied der legendären Schriftstellergruppe Oulipo, liest aus ihrem experimentellen ersten Roman »Sphinx«
Drei Jahrzehnte hat es gedauert bis der Roman »Sphinx« der französischen Schriftstellerin Anne Garréta ins Deutsche übertragen wurde. Als Mitglied der berühmten Oulipo-Gruppe, des sprachexperimentellen Dichterzirkels um Queneau und Perec, hat Garréta in ihrem Debüt gleich eine Novität geschaffen. Sie »versucht das Unmögliche: eine Liebesgeschichte ohne Geschlecht zu erzählen« (Antje Rávic Strubel im Nachwort). Das erzählende Ich und A*** tummeln sich im Nachtleben europäischer Metropolen und geben sich einem Wechselspiel aus Nähe und Distanz hin. Das biologische Geschlecht blendet der Text komplett aus, die körperlichen Konturen der Figuren werden nur grob umrissen. Ein erzählerisches Experiment, das seine Sogwirkung dadurch entfaltet, dass man beim Lesen den eigenen Geschlechterbildern auf die Spur kommt. Das Werk von Garréta, die bisher noch weitere fünf Romane vorlegte, ist besonders im Zuge der hitzig geführten Genderdebatten aktueller denn je.
Die deutschen Passagen liest Karen Nölle, die Übersetzung übernimmt Catherine Rönnau.
Veranstalter: Literaturhaus SH / Institut Français Kiel / edition fünf
Datum: Mittwoch, 7. Juni 2017
Uhrzeit: 19.00 Uhr
Ort: Literaturhaus Schleswig-Holstein. Schwanenweg 13, 24105 Kiel, → www.literaturhaus-sh.de
Eintritt: € 8,–/ermäßigt € 5,–
mehr zum Buch: → Anne Garréta »Sphinx«