Beschreibung
Zum Buch
Ein kleiner Ort in den Rocky Mountains, Mitte der 1950er. Hier wachsen die Schwestern Ruth und Lucille bei ihrer Großmutter auf. Nach deren Tod übernimmt ihre Tante Sylvie den Haushalt. Und während die verträumte Ruthie sich von der eigenbrötlerischen Art der Tante angezogen fühlt, sehnt sich Lucille nach Normalität. Die beiden werden einander immer fremder … Eine poetische, gefühlskluge Geschichte über Landstreicherinnen und Heimatlosigkeit, Stille und Anderssein.
Leseprobe
Die Autorin
Marilynne Robinson wurde 1943 in Sandpoint, Idaho, am See aus »Haus ohne Halt« geboren. Sie studierte in Rhode Island Englische Literatur, promovierte in Washington und lehrte als Writer-in-Residence und Gastprofessorin an zahlreichen Universitäten. Heute unterrichtet sie am Writer’s Workshop in Iowa. Die Pulitzer-Preisträgerin, hierzulande noch nahezu unbekannt, ist eine der wichtigsten Schriftstellerinnen der Gegenwart. 2013 war sie zum zweiten Mal für den Man Booker International Prize nominiert.
Foto: © Nancy Crampton
Die Übersetzerin
Sabine Reinhardt-Jost, geboren 1944, arbeitete zunächst in einem Verlag, bis sie sich als Lektorin, Übersetzerin für Englisch und Französisch und Fotografin selbstständig machte. Nach einem längeren Aufenthalt in London machte sie ihr langjähriges Interesse für die menschliche Psyche zum Beruf und wurde Psychotherapeutin.
Presse
Das »Buch des Jahres« 2015 für Judith Hermann ist »Haus ohne Halt« von Marilynne Robinson!
In den USA ist Marilynne Robinson eine Starautorin. Barack Obama outete sich als Bewunderer und führte mit ihr ein Gespräch für eine Literaturzeitschrift: → weiterlesen
»Marilynne Robinson hat dieser dramatischen Landschaft, in der sich die Menschen täglich aufs Neue ihrer Hilflosigkeit bewusst wurden, mit ihrem Roman ein eindrucksvolles Denkmal gesetzt.«
Nicole Henneberg in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung
»Ein verstörendes Buch, weil es nicht in Kategorien zu fassen ist […]. Ich hoffe sehr, dass diese Wiederentdeckung in der edition fünf … dazu führt, dass diese Autorin auch hierzulande bekannter wird.«
Rainer Moritz im »Literaturclub« des Schweizer Fernsehens
»Während man diese Geschichte einer Entfremdung liest, erwartet man, dass sich die an ihre Kindheit erinnernde Ich-Erzählerin am Ende in einer reifen und gewöhnlichen Erwachsenenwelt eingerichtet haben wird. Dass und wie die Autorin diese Erwartung konterkariert, das ist überraschend und von großer literarischer Stärke: Sie hält ein Plädoyer für das – nicht nur literarische – Außenseitertum.«
Manuela Reichart bei Deutschlandradio Kultur
»Ein eindrucksvoller Roman, der durch seine genaue Beobachtung fasziniert.«
Sabine Grunwald in »Aviva«
»Das ist das Wunderbare an diesem Roman: Mit welcher Ruhe uns sprachlichen Kraft er uns dieses Anderssein, dieses Nicht-Sesshaft-Sein miterleben lässt. Marilynne Robinson hat ganz stille, fast beiläufig wirkende und darum unwiderstehliche Bilder dafür gefunden.«
Barbara Slawig in Virginia – Frauenbuchkritik
»Ein ungemein dicht geschriebenes Buch«
Rainer Moritz bei NDR Kultur
»Der Roman lässt Dinge einfach stehen, das heißt, die Figuren oder Situationen behalten ihr Geheimnis. Es gibt Passagen, die durchaus verrückt sind oder wahnhaft, ohne aufgelöst zu werden. Es gibt einen Sog, in den man hineingerät, und fragmentarische Momente, obwohl es eine in sich geschlossene und zusammenhängende Geschichte ist. Er hat einen großen Reiz, eine große Kraft, einen als Leser, als Leserin hineinzuziehen.«
Manuela Reichart im Gespräch mit Barbara Wahlster bei WDR3
»Einer der hundert besten Romane aller Zeiten.«
The Observer
»Marilynne Robinson hat im Laufe ihrer dreißigjährigen Schriftstellerkarriere nur drei Romane veröffentlicht, aber jeder dieser Romane ist ein Meisterwerk. Wenn ich sage, dass ich Marilynne Robinsons Werk liebe, dann meine ich nicht die Hälfte; ich meine jedes Wort.«
Mark O’Connell, The New Yorker
»Ein Roman von ganz außerordentlicher Raffinesse … so leise humorvoll wie herzzerreißend traurig.«
Evening Standard
»Dieser Roman macht die Natur der nördlichen Rocky Mountains genauso zur Figur des Romans wie die unvergesslichen Schwestern, die seinen Kern ausmachen und deren Heimatort ›durch eine übermächtige Landschaft und launenhaftes Wetter sowie durch das Bewusstsein geduckt war, dass sich die gesamte Menschheitsgeschichte anderswo abgespielt hatte.‹«
Philip Connors, The Guardian